Tipps & Tricks zur Grillsaison

Die Qualität des Fleisches ist entscheidend...
Die Qualität des Fleisches ist entscheidend...

Wenn die Temperaturen steigen wirft Papi wieder mal den Grill an und schon ist er da, der Otto-Normalo-Klassiker: Holzkohle an, Steak drauf und mit reichlich Bier überschütten. Bäh!

 

Kaum ein Volk grillt so häufig und viel wie die Deutschen. Über 60 kg Fleisch verzehren wir pro Jahr und Person. Dabei stehen meist die Männer am Grill. Aber Grillen muss nicht immer so einfaltslos und stümperhaft sein, wie vielfach auf den Terrassen und in den Vorgärten zelebriert.

 

Der Trend geht zur Grillschule, die derzeit wie Pilze aus dem Boden schießen.

Offenbar hat ein Teil der Männerwelt verstanden, dass Grillen mehr ist als einfach nur Fleisch aufs Feuer werfen. Denn "Mann" kann ziemlich viel verkehrt machen.

 

Hier ein paar grundlegende Tipps:

Hardware:

 

Ob Holzkohle, Lavastein, Smoker, Gas- oder Elektrogrill, alle Geräte haben Vor- und Nachteile. Klar ist soviel: von einem Billiggrill für 5 € kann auch der versierteste Koch kein Wunder erwarten. Aber muss es gleich ein High-End Gerät sein? Hier muss jeder für sich rausfinden, welche Punkte wichtig sind und wie oft das Gerät wirklich zum Einsatz kommen soll. Zu bedenken wären da:

 

  • Anschaffungskosten
  • Unterhaltungskosten,
  • Reinigungsfreundlichkeit,
  • Bedienbarkeit,
  • gleichmäßige Hitzeverteilung
  • Geschmack
  • Qualität und Verarbeitung
  • ggfs Gewicht
  • u.v.m.

 

Software:

 

Die beste Garantie für einen gelungenen Grillabend ist die gute Qualität der Lebensmittel. Billiges Fleisch enthält oft viel Wasser und dies sorgt beim Grillen dafür das ihr Fleisch nicht brät sondern "kocht" - und dann leicht zäh wird. Kaufen Sie nur gut abgehangene Fleischsorten beim Metzger Ihres Vertrauens.

 

Und: legen sie die Fleischstücke selbst ein! Leider verstehen die wenigsten Handelsketten oder Fleischer etwas davon eine gute Marinade herzustellen und so dem Steak eine gewisse abwechslungreiche Note zu geben. Die Würzmischungen sind vielfach zum verwechseln ähnlich. Außerdem wissen Sie so sicher, dass Ihr Steak noch frisch ist.

 

Salz gehört nicht in die Marinade, denn es entzieht dem Fleisch den guten Fleischsaft. Ansonsten kann man fast mit allem würzen - je nach Geschmack. Besonders beliebt sind natürlich frische Kräuter, die sollte man aber im Ganzen zur Marinade geben, damit man sie kurz vor dem Grillen wieder entnehmen kann. Die Kräuter würden sonst ggfs verbrennen.

 

Hier ein paar Marinadetipps von unserem Kollegen Alexander Maus vom Landhotel Germania in Stadtallendorf-Niederklein (schöner Biergarten).

 

Rezept für Gewürzmischungen und Marinaden

  • Asia-Würzmischung: 2 Esslöffel Paprikapulver, 2 Teelöffel gemahlene Koriandersamen, 2 Teelöffel chinesisches Fünf-Gewürze-Pulver, 1 Teelöffel Ingwerpulver, 1/2 Teelöffel Piment, 1/2 Teelöffel Cayennepfeffer
  • Griechische Marinade: 6 Esslöffel Olivenöl, 3 Esslöffel Rotweinessig, 1/2 Teelöffel fein?gehackter Knoblauch, 1/2 Teelöffel getrockneter Oregano, 1/4 rote zerstoßene Chiliflocken
  • Fenchel-Würzmischung: 3 Teelöffel gemahlene Fenchelsamen, 3 Teelöffel reines Chilipulver, 1 1/2 Teelöffel Selleriesamen (Gewürze), 1 1/2 Teelöffel frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Cajun-Würzmischung: 2 Teelöffel fein gehackte und frische Thymianblättchen, 1 Teelöffel Knoblauchgranulat, 1 Teelöffel Zwiebelgranulat, 1 Teelöffel Paprikapulver, 1 Teelöffel brauner Zucker, 3/4 Teelöffel frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, 1/4 Teelöffel Cayennepfeffer.

Das Fleisch am Besten bis zu drei Tage mit Rapsöl und den genannten Gewürzen einlegen. Fisch und Gemüse entsprechend kürzer, hier reichen ein paar Stunden.

 

Ein weiterer recht einfacher Tipp ist, auch gleich frische Gemüse, Obst und/oder frische Seafood zu marinieren, die am Grilltag als Beilage oder für die "Fleischlosen" dienen können. Schneiden Sie die Gemüse dabei in gleichgroße Stücke, damit alles gleichmäßig gart und, wenn sie nicht alles einzeln umdrehen möchten, kaufen Sie einen Grillkorb (Baumarkt o.ä. ab ca 5 Euro), mit dem können Sie gleich eine Menge Gemüse, wie in einer Pfanne auf dem Grill zubereiten.

 

Besonders intensiv schmeckt das Gemüse, wenn es mit frischem Rosmarin oder Thymian gegart wird. Seafood liebt die Zubereitung mit Sesam oder Koriander - Experimentieren Sie!

 

Und nochmal zurück zum Bier:

Profis kippen kein Bier über das Gargut. Dabei wird Asche aufgewirbelt und es entstehen hochgradig krebserregende Dämpfe, die geschmacklich rein gar nichts bewirken. Bestreichen Sie Ihr Steak oder Würstchen kurz vor dem Servieren lieber mit etwas Knoblauchöl, Kräuteröl, Curryöl, Barbecue-Öl o.ä.

 

Lassen Sie sich doch auch gerne von unseren Grill-Buffets inspirieren...

Sie finden sie hier (Download ab Seite 15)

 

Weitere Infos auch unter:

http://www.op-marburg.de/OP-extra/Serien/Besser-Esser/Es-muss-nicht-immer-Bratwurst-sein